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DIE GEHEIMNISSE DER ENTWICKLER
doch
Verschiedene Materialien
für Lagerboden und Lagerkugel:
Die Mischung machts
Karl Wirth und seine Wilden: Ob die
Ducati oder die Triumph ausgeführt
wird, ist Stimmungssache
ff M
Geburtsort: Neckartenzlingen
Hobbys: Motorradfahren, Musik
(insbesondere Klassik, manchmal
aber auch Rockmusik) und mein
Beruf
Ausbildung: Mechaniker, Indus-
trial Engineer
Lieblingsessen: Lachs in allen
Variationen
Lebensmotto: Immer wieder
aufstehn
V e rtre te rn ih re r Spezies g eh ö re n .
Ü berall g eht es W irth d aru m , F ehler
möglichst erst gar nicht entstehen zu las-
sen, dam it m an sie hin terh er nicht auf-
w ändig beseitigen m uss. W as im Zw ei-
felsfall entw eder zu A nfälligkeiten beim
G erät fü h rt oder unangem essen teuer
w ird. Als Beispiel fü h rt er seine Teller
an: „D a klingelt von v ornherein nichts,
weil nirgendw o M etall au f M etall triffi,
w eshalb ich auch keine zu sätzlichen
D äm pfungsm aßnahm en ergreifen muss.
O p tim aler G leichlauf w ird d u rch die
P räzisio n d e r F ertig u n g , in sb e so n -
d ere die p erfek te V erm e id u n g je g -
lich er U n w u ch t, sichergestellt. D as,
was an R egelbedarf n o ch bleibt, w ird
m it
Q u a rz p rä z isio n
au sg eg lich en .
Selbstredend kom m t auch die per Schalt-
netzteil versorgte M o to rsteu eru n g fü r
die 24-V olt-Synchronm otoren von einem
Spezialisten aus D eutschland.
W eitere K langsteigerungen kann m an
sich in A ltd o rf am ehesten d u rch noch
bessere M aterialien vorstellen. „In d er
jü n g eren V ergangenheit haben w ir m it
einem besonders dünnen A ntriebsriem en
au f Silikonbasis endlich eine A lternative
zum bew ährten Faden- oder S tring-A n-
trieb g efunden. U n d die L ed erm atten
ebenso w ie die Plexi-A uflage a u f dem
Plattenteller w aren auch eindeutig nach -
vollziehbare Fortschritte. Letztlich erfor-
d ert aber jede V erän d e ru n g intensives
H ören, m it dem M ut, auch m al eine Idee
zu verw erfen, die in der Theorie ganz toll
klang, in d er Praxis d an n aber letztlich
n ttäu sch t“.
t es eig en tlich D inge, die K arl
rth au f die P alm e b ringen, oder
rew ahrt ih n sein sonniges G em üt
v o r T o b su ch tsan fällen ? „A lso,
w enn einer so gar nix m it A na-
log anfangen kann“, poltert er in
b reitestem Schw äbisch, „d an n
m uss ich sc h o n a n m ich h a l-
te n “ - w obei das b reite G rin -
sen im G esicht den Schalk v e r-
rät, der ih m diese Aussage offen-
h tlich in d e n M u n d gelegt hat.
Schim pfend kan n m an
ihn verm utlich eher erle-
ben, w enn er m it einem
sein er M o to rrä d e r a u f
d er Schw äbischen Alb
u n terw egs ist u n d ein
F a h r ra d fa h re r
m it
zw eifelhaftem F ahrstil
se in e n
W eg
k re u z t.
Bei seinen m otorisierten
Z w eiräd e rn zeigt sich
W irth etwas gro ß zü g i-
ger, was Fertigungspräzision betriffi, als
bei seinen eigenen Produkten: W eder die
T rium ph noch die D ucati stehen in dem
Ruf, bajuw arische oder japanische Liebe
zum D etail aufzuweisen. „D afür m achen
das beide m it ihrem unverw echselbaren
Charakter und dem Fahrspaß, den sie ver-
m itteln, m ehr als wett. U n d ernste P ro b -
leme haben sie m ir bislang auch noch nie
bereitet.“
W elche Zukunftspläne hat der vierfache
Großvater, der sich so ganz allmählich dem
Rentenalter nähert, noch in der Schublade?
„Bei Plattenspielern w erden uns die Ideen
in den nächsten Jahren sicher nicht ausge-
hen, und der große Erfolg unseres Phono-
verstärkers hat uns erm utigt, über einen
w eiteren Schritt in diese Richtung nachzu-
denken. Ein T onabnehm er wäre was, um
eine kom plette A nalog-Kette anbieten zu
können, aber die H ü rd en dafür sind sehr
hoch.“ U nd wie sieht’s m it einem Tangen-
tial-Tonarm aus? „W ir haben noch keinen
A rm dieser Bauart gesehen, der d au er-
haft problem los funktioniert hätte“, ist die
kurze und bündige A ntw ort.
M ich ael L an g
Im nächsten Heft:
STEREO besucht HiFi- und Tuning-
Urgestein Ingo Hansen, den Chef und
Vordenker von Phonosophie
28 STEREO 5/2014